 Von Peter Niederhauser
Von Peter Niederhauser , am 22. März 2011 13:05
, am 22. März 2011 13:05
Angesichts der dramatischen Entwicklung in Japan wird der Ball des Weines im Kurhaus in Wiesbaden am 16. April 2011 ein neues Motto erhalten. Im Mittelpunkt wird die Hilfe für die von Erdbeben und
Im Zeichen der Solidarität wird die Veranstaltung  „Ein Abend für Japan“ heißen. „Alle während des Festes gesammelten  Spenden werden einem entsprechenden wohltätigen Zweck zu Gute kommen“,  erklärte Michael Prinz zu Salm-Salm, Ehrenpräsident der VDP  Prädikatsweingüter, die den Ball im 11. Jahr ausrichten.
 Gemäß dem ursprüngliche Motto der  Ballveranstaltung „Asien verzaubert“ wird der Abend weiterhin ganz im  Zeichen der asiatischen Kulturen stehen. Asien und Europa sind in ihrer  Unterschiedlichkeit einzigartig und dennoch eng verbunden. In beiden  Kulturen haben Jahrhunderte alte Traditionen die jeweilige Lebensart  finessenreich geprägt. Eine spannende Kombination, die beim Ball des  Weines eine leidenschaftliche Sinfonie aus beiden Kulturen entspringen  lässt.
 Ministerpräsident Volker Bouffier, der selbst  den Ball besuchen wird, begrüßte die Idee der VDP-Prädikatsweingüter:  „Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gelten den Menschen in Japan.  Viele von ihnen haben alles verloren und stehen vor den Trümmern ihrer  Existenz“, ließ Bouffier mitteilen. Es werde Jahrzehnte dauern, bis die  Schäden behoben und die Spuren der Zerstörung beseitigt seien. „Auch  wenn wir das menschliche Leid kaum lindern können, werden wir unser  Möglichstes tun, um Japan bei der Bewältigung dieser Naturkatastrophe  und ihren Folgen zu unterstützen.“ Der Ministerpräsident hat Toyoei  Shigeeda, den Japanischen Generalkonsul mit Sitz in Frankfurt, zum Ball  des Weines eingeladen.
 Das Verhältnis zwischen Deutschen und Japanern  ist stets durch ein hohes Maß an gegen-seitiger Anerkennung und Respekt  geprägt gewesen. In japanischen Schulen sind Heine, Goethe, Beethoven  und Schumann allgegenwärtig. Deutsche Volkslieder werden im Original  gesungen. Umgekehrt haben die Deutschen nicht nur in den Ballungszentren  des Rhein-Ruhr- und des Rhein-Main-Gebietes die japanische Kultur für  sich entdeckt. Die intensiven Wirtschaftskontakte, in Hessen unterhalten  200 japanische Unternehmen eine Niederlassung, fast 5000 Japaner und  ihre Familien leben hier, haben sich auf kulturelle und  zwischenmenschliche Beziehungen ausgeweitet. Das Filmfestival Nippon  Connection in Frankfurt ist die größte Plattform für aktuelles  japanisches Kino weltweit. Japan war Gastland der Buchmesse, Deutsche  sind Gastgeber für viele tausend Touristen aus Ostasien, die alljährlich  den Rhein zwischen Heidelberg und Loreley besuchen. Und nicht zuletzt  ist auch der deutsche Wein ein Bindeglied zwischen den Nationen.
2011  sollte ein großartiges Jubiläumsjahr werden. Es sollte daran erinnern,  dass die diplo-matischen Beziehungen zwischen Japan und dem damaligen  preußischen Staat schon seit 1861 bestehen, also vor 150 Jahren  aufgenommen wurden. Feste, Festivals und Ausstellungen in beiden  Nationen waren und sind geplant. Jetzt gilt es für die Deutschen, die  tiefe und langwährende Verbundenheit auch auf andere Weise zu zeigen.  Die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt ist durch das schwerste  Erdbeben seiner Geschichte schrecklich getroffen worden. Die Zahl der  Opfer wird nie sicher festgestellt werden, sie liegt aber bei mehreren  Tausend. Eine halbe Million Menschen, die ein Tsunami überrascht hat,  sind obdachlos. Die Folgen der Verstrahlung durch zerstörte  Kernkraftwerke sind heute noch nicht abschätzbar.
 „Jede noch so kleine Geste trägt dazu bei, den Menschen in Japan unser Mitgefühlt zu zeigen“, fügt Prinz zu Salm-Salm hinzu.
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