 Von Franz Aregger
Von Franz Aregger , am 30. März 2011 05:38
, am 30. März 2011 05:38

Für die VDP Prädikatsweingüter glänzt das Jubiläums-Jahr 2010 mit seinen Wein-Absatzzahlen. Deutscher Spitzenwein liegt nach wie vor im Trend. Und das nicht nur in Deutschland, sondern vor allem auf den internationalen Märkten.
Das Spitzenweinsegment der Weine aus ERSTER LAGE fungiert als Motor der Entwicklung und profitiert überproportional. „Auf den internationalen Märkten sind die positiven Absatzzahlen der GROSSEN GEWÄCHSE nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht für uns interessant. Jede Flasche wirkt auch als Botschafter für die großen trockenen Weine aus Deutschland und mehrt das Image des Deutschen Weines im Super-Premium-Bereich“, konstatiert Steffen Christmann, Präsident des VDP. Die nahezu 200 Prädikatsweingüter Deutschlands ziehen somit eine überaus positive Bilanz auf hohem Niveau.
VDP-Absatzstrukturen 
 Der  Absatz der Prädikatsweingüter hat im vergangenen Jahr um 15 %  zugenommen und liegt nun bei circa 35 Mio. Flaschen. Gleichzeitig ist  der durchschnittliche Flaschenpreis im Vergleich zu den Vorjahren leicht  gesunken. Im Gegensatz dazu ist der durchschnittliche Preis für ein  GROSSES GEWÄCHS seit 2005 um knapp 30 % gestiegen und liegt nun bei  26,00 € pro Flasche. Auffällig und erfreulich zugleich ist der Anteil  der Weine aus ERSTEN LAGEN am Gesamtumsatz, der 2010 auf circa 12 %  anstieg. Der Umsatzanteil liegt nun zum ersten Mal im zweistelligen  Prozentbereich.
Inland
 Der Weinabsatz zeigt sich analog  der vergangenen Jahre weiterhin stabil. Dabei wird die gute und  professionelle Beratung im Weinfachhandel immer wichtiger, was 2010 vor  allem der steigende Absatz an den Fachhandel belegt (+ 5 %). Qualität  beim Wein wie auch bei der Beratung scheinen für die Weingenießer  untrennbar verbunden. Auf dem allgemeinen Deutschen Weinmarkt hat es im  vergangenen Jahr sowohl Umsatz- (-5,7 %) als auch Absatzrückgänge (-5 %)  gegeben. Im Gegensatz dazu stehen die Zeichen für die Qualitäts- und  Absatzphilosophie der Prädikatsweingüter gleichbleibend gut.
Ausland
 Im  Export von deutschen Spitzenweinen hat es im Jahr 2010 einen spürbaren  Zuwachs gegeben. Ein Viertel aller Weine der Prädikatsweingüter wird  mittlerweile im Ausland getrunken. Dennoch zeigt sich die Verteilung auf  die einzelnen Exportmärkte extrem heterogen. Während sich die großen  Märkte wie USA (stagnierend), England (seit 2007 abnehmend) und Japan –  nicht erst seit den jüngsten Naturkatastrophen – schwierig zeigen,  entwickeln sich kleinere, neue Märkte. Neben Skandinavien, Hongkong,  China, Taiwan, Italien, Schweiz ist auch ein florierender Markt in den  baltischen Staaten entstanden, in denen auch und vor allem die  hochpreisigen Weine aus ERSTEN LAGEN einen hervorragenden Absatzmarkt  finden. Damit setzt sich ein Trend fort, der schon im Jahr 2009 zu  erkennen war.
Ausblick 2011
 Aufgrund eines mengenmäßig  kleinen Jahrgangs, der in allen Weingütern circa 30 % bis 50 % unter dem  durchschnittlichen Ertrag der vergangenen Jahre lag (durchschnittlich  41,5 hl/ha), stellt sich nun die Frage, wie die Winzer der Nachfrage  ihrer Kunden gerecht werden. In Jahren wie diesen kommt den  Prädikatsweingütern zugute, dass sie oftmals Weine bis zu ihrer  optimalen Trinkreife im Keller behalten, so dass sie mit dieser  Jahrgangstiefe geringere Erntemengen ausgleichen können. „Wir gehen  davon aus, dass es uns auch dieses Jahr gelingen wird, die Nachfrage  annähernd zu befriedigen und den Anschluss an den Jahrgang 2011  herstellen zu können“, so Steffen Christmann mit Blick auf das  Wirtschaftsjahr 2011.
VDP –ABSATZSTRUKTUREN ALLGEMEIN 2010
 (es handelt sich nur um eine Hochrechnung – nicht um absolute Zahlen)
GESAMTABSATZ IM JAHR 2010 (in 0,75 Fl.): ca. 35.000.000 VDP-Gesamtrebfläche: 4.900 ha
Ertrag im ø:  41,5 hl/ha (Jahrgang 2010)
 ABSATZ IM Ø:
 Inland  75 %  (2004: 86%)
 Export 25 %  (2004: 14%)
 (Exportanteil von 0-80 %, besonders stark an Mosel)
UMSATZVOLUMEN IN EURO: 
 Gesamt            ca. 289 Mio. Euro
 pro Betrieb         ca. 1,4 Mio. Euro
EXPORT-VERÄNDERUNGEN:
 Kleine hochkarätige Märkte in der Schweiz, in Russland, Spanien, Italien, China, etc.
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