Ernte 2009 am Mittelrhein

Sigi_hiss_kopf_lachend_icon From Sigi HissPremium_small, at 11. November 2009 17:20

Das erhoffte „gute Spätsommerwetter“ ist eingetreten, die Reben haben sich gut entwickelt und die Traubenreife verlief sehr erfreulich.

Witterung und Vegetation

Wie die phänologischen Daten zeigen, verringerte sich der Vorsprung aus der frühen Blüte immer mehr. Der Reifebeginn lag nur noch wenige Tage vor dem langjährigen Durchschnittswert.

Der Trauben waren lockerer und die Beeren meist kleiner als sonst. Diese Trauben entwickelten sich sehr gut. Die meiste Zeit war das Wetter trocken. Der Wasserspiegel des Rheins sank immer tiefer und die Kiesbänke wurden immer größer. Durch die Niederschläge des Sommers waren aber die Wasservorräte im Boden gut aufgefüllt. Somit gingen die Trauben mit den besten Voraussetzungen in die Traubenreife.

Der September brachte schönes Wetter, aber schon sehr tiefe Nachttemperaturen mit sich. Ein Goldener Oktober schloss sich an. Unter diesen Bedingungen konnten die Trauben langsam reifen und ein gutes Aroma bilden. Vor allem der Riesling profitierte davon besonders.

Schädlinge und Krankheiten

In praktisch allen Weinbergen am Mittelrhein waren im Spätsommer Ölflecken an den jüngeren Blättern zu erkennen. Dieser Befall verursachte meist keinen Schaden mehr, die Fläche der gesunden Blätter reichte für eine ausreichende Photosynthese aus. Die Schäden an den Trauben, also Lederbeeren oder abgefallene Traubenteile wurden jetzt erst richtig sichtbar. Nicht in allen Fällen war es gelungen, durch rechtzeitige Pflanzenschutzmaßnahmen den Pilzbefall zu stoppen.

Botrytis trat erst später auf und entwickelte sich auch langsam. Offensichtlich wurden die Trauben durch das trockene und kühle Wetter gut geschützt. Im Laufe der Reife wurde der Befall aber stärker. Noch verstärkt wurde die Fäulnis durch die Niederschläge um den 10. bis 12. Oktober. Die Trauben trockneten danach schnell ab, die Fäulnis ging dann aber weiter. Die Lese wurde zügig fortgesetzt. Es war auch erkennbar, dass die Erträge deutlich unter denen des letzten Jahres zurück bleiben werden.

Mengen und Qualitäten laut vorläufiger Schätzung

Der Behang vor dem Herbst war unterdurchschnittlich hoch, so dass die Erwartungen an die Ertagsmenge von Anfang an etwas gedämpft waren. Auch die vielen kleinen Beeren an den Trauben deuteten auf eher kleinere Erträge hin. Am Ende lag der Ertrag etwa 20 % unter dem des letzten Jahres.

Das meist schöne Herbstwetter und der gute Gesundheitszustand der Trauben machten es möglich, dass gut ausgereifte Trauben mit einer frischen Säure geerntet werden konnten. Gegen Ende der Lese konnten Beerenauslesen mit einer schön entwickelten Edelfäule eingebracht werden.

Die Traubenqualitäten waren überdurchschnittlich hoch. Die Mostgewichte lagen fast ausnahmslos im Bereich der Prädikatsweine. Die Weinfreunde können sich auf einen großen Jahrgang mit einer ansprechenden Säure freuen.

Markt- und Preissituation

Ein Mostgeschäft im Herbst war praktisch nicht festzustellen. Ausnahme davon sind Traubenlieferungen unter Winzern, die im Rahmen von einzelbetrieblichen Kooperationen ablaufen.

Fazit

Insgesamt brachte der Herbst 2009 eine etwas geringere Menge als 2008. Der Ertrag lag etwa auf dem langjährigen Durchschnittsniveau. Die Traubenqualitäten (...)


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