VISITE AUF DOMAINE DE LA ROMANÉE-CONTI

Gabriel_profil_icon From Rene GabrielPremium_small, at 29. November 2009 13:06

Um sieben Uhr fuhren wir vom Murtensee los - genau um 10.30 Uhr standen wir vor der eisernen Türo von Romanée-Conti und drückten auf den Klingelknopf...

Jan Martel hatte uns diese einmalige Audienz verschafft. Danke! Der Direktor Jean-Charles begrüsste uns und führte uns an einen einfachen Holztisch wo wir mit dem jungen, engagierten Chef de Culture Nicolas parlierten. Er beantwortete alle Fragen mit einem unglaublichen Erfahrungswert und verriet uns das Geheimnis rund um Romanée-Conti. Es gibt Keines! Es ist ein Mix aus besten Lagen - kleinen Ertrag, viel Handarbeit und eine mörderische, konsequente Selektion der Trauben.

Dann durften wir in den Fasskeller. Leider wurde der Boden am Morgen gründlich mit Javel-Wasser gewaschen. Somit war es sehr schwer die Fassproben 2008 richtig zu verkosten und einzuschätzen. Aber es war trotzdem eindrücklich die Hierarchie-Leiter von Echézeaux, Grands Echézeaux über Romanée St. Vivant, weiter über Richebourg und dann kurz nach dem La Tâche zum besonders feinen, seidigen Romanée-Conti zu gelangen.
Der DRC-Jahrgang 2008 wird sehr saftig sein, von sauberen Beerenexpression, nicht kapriziös aber vielleicht zu frühem Genuss verleitend durch dessen parfümierte Frucht und den sehr fein ausgefallenen, mittelleichten Tanninen.

Dann standen wir im Flaschenkeller, nachdem wir die gesamte, just gefüllte Ernte 2007 passierten. Bernard Noblet ist seit 30 Jahren der Kellermeister auf der Domaine. Leider scheint er gesundheitlich angeschlagen zu sein und musste sich immer wieder am Fasstisch festhalten, weil ihn offensichtlich Rückenschmerzen plagten.

Der Apero mit dem Montrâchet 1997 missglückte, weil der Wein etwas von «gout de liège»

geprägt war, wie Bernard meinte. Diesen Ausdruck werde ich künftig ebenfalls dann und wann, bei passender Situation einsetzen. Tönt einfach besser als «Zapfen».

Der Trost erfolgte in roter Form...
1999 Echézeaux: Tiefe Farbe, noch jung. Geballte Frucht mit Waldbeerentouch, feine dominikanische Tabaknoten, extrem dicht. Erste Reife vermittelnd und einen ganz, ganz grossen Burgunderjahrgang demonstrativ zeigend. 18/20 trinken

1956 La Tâche: Sehr hell, rostrot mit viel Transparenz. Kräutriges Bouquet, Eucalyptus, rote Johannisbeeren, Wildleder, Gewürznelkenköpfe und reichlich stielige Noten. Im Gaumen schlank, erhaltende Säure und im schlanken Körper noch nervige Sehnen zeigend. Dies ist ein absoluter Achtungserfolg aus diesem miesen Frostjahrgang nach immerhin 55 Jahren Flaschenreife. 16/20 austrinken

 

 


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