BLAUFRÄNKISCH ZUM STAUNEN

Gabriel_profil_icon From Rene GabrielPremium_small, at 18. April 2010 11:33

Der Journalist rief an und fragte, was ich generell von Blaufränkisch halte. Da sagte ich ihm, dass ich bei den günstigeren Weinen den Zweigelt bevorzuge, aber dass es für mich in der Regel mehr grosse Blaufränkisch gäbe als Zweigelts.

In der österreichischen Zeitung Capital stand dann, dass René Gabriel den Blaufränkisch für mittelmässig halte und er lieber Zweigelt trinke.

Also ist nicht immer wahr was in der Zeitung steht. Das fand schon der deutsche Liedermacher Reinhard Mey vor Jahrzehnten heraus.

An einem Diplomessen der Hotel & Gastro Formation in Weggis durfte ich vor 120 Gästen österreichische Weine vorstellen. Für mich der absolute Höhepunkt: 2007 Blaufränkisch Jois von Erich Scheiblhofer. Aus Joisertrauben hergestellt und sehr modern, aber auch sehr präzis vinifiziert. Muskeln verbinden sich mit fleischigen Tanninen, im Gaumen zeigen sich schwarze Kirschen, Mocca und Pumpernickel. Ein mineralischer und gleichzeitig früh gefälliger Wein. Und wer ihn trinkt, wird neidlos eingestehen, dass es nirgends auf der Welt so gute Weine dieser Rebsorte gibt, wie eben in Österreich. Für mich ist dieser Blaufränkisch der beste, seit dem legendären 1986 Ried Marienthal von Erich Triebaumer. Ich entdeckte ihn vor mehr als einem Jahr bei einer Weinprobe in Andau und Mövenpick orderte in der Folge grad alles was wir bekommen konnten. Und ein paar Wochen später wurde der gleiche Wein Salonsieger. Will heissen = der beste Blaufränkisch. Das nenne ich Degustationsglück!

P.S. Für die Subskription vom Jahrgang 2009 verkostete ich mehr als 250 Cru Bourgeois. Eine fiel mir besonders auf. Dann fuhren wir in den Norden des Médocs aufs Weingut, trafen den Oenologen und verkosteten den Wein nochmals auf dem Château. Am Wochenende hatten wir einen Termin mit dem Besitzer und dealten um einen Kauf 30'000 Flaschen für die Hauptselektion.
Am Montag lud James Suckling (Wine-Specator) denselben Wein ins Internet mit 91 - 93 Punkten. Ich gab ihm 18/20. Und er wird weniger als 20 Franken in der Primeur-Offerte kosten. Schon wieder Degustationsglück...

 


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