Sigi Hiss – Ich muss gestehen, dass ich nicht die riesengrosse Erfahrung mit den Weinen von Robert Weil habe. Jedoch in
letzter Zeit öfters reifere Rieslinge des Weingutes probiert habe – keine der Top Gewächse. Diesmal hatte ich die Riesling Spätlese aus 2001 & 2002 im Glas. Der 2001er mit 8%/70,0 g/l RZ & der 2002 mit 7,5%/73,7 g/l RZ. Beide Weine sind über 3 Tage verkostet worden.
2001 Riesling Spätlese, Weingut Robert Weil: Offen, kühle leicht kräuterige Art, Grapefruit, etwas Limestone, Zitronenabrieb, sehr tief, komplex, balanciert, dahinter Hauch nasses Gras, frischer kühler Stil.
Saftig, bestes Süsse-Säure Spiel, sehr feingliedrige zitronige Säure, keine papige Süsse, sehr viel Pampelmuse, Limette, zitroniges feinmaschiges Aromenspektrum, bestes Potenzial, im Hintergrund petrolig & an Schiefer erinnernde Mineralität, Eleganz & Finesse, sehr langer ungemein saftig-animiernder Abgang.
2. Tag: Offen, etwas erdiger, nasser Waldboden, ansonsten dito – sowohl Nase als auch Gaumen.
3. Tag: Dito zum Tag 2, jetzt alles einen Hauch erdiger & mit reiferer Aromatik, die Säure ist in Verbindung mit der Restsüsse brillant. 17.5/20, bis 2020
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2002 Riesling Spätlese, Weingut Robert Weil: Offen, finessig wirkende petrolige Aromatik, viel kühle & nasse Schieferplatten, nasse Kieslesteine, Hauch weisser Pfeffer, sehr tief & komplex, ätherische leicht ölige Komponente, “trocken” wirkend (deutlich weniger zitrusfruchtige Aromatik wie 2001).
Beste Balance, herrlich animierende Säure, stoffige Struktur, Grip, dahinter feine leicht traubige Süsse, satte kalkig wirkende Mineralität, Eleganz & Finesse, mit Luft kommt etwas tabakige & an Weinbergspfirsich erinnernde Aromen, sehr langer vom Süsse-Säure-Spiel dominierter Abgang.
2. Tag:Verhaltener, Petrol & Hauch Diesel (positiv), Schiefergestein, kalkig, etwas dezente Limone. Auch am Gaumen etwas verschlossener wirkend, ansonsten dito.
3. Tag: Bleibt verschlossener als an Tag 1 & keine Veränderung zu Tag 2, wirkt kompakt & zugleich mit Finesse. 17.75/20, bis 2022
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