Pfälzer Barrique Forum: Zwei Dutzend “GROSSE WEINE” aus der Pfalz

Passfoto_zoom3_icon From Franz AreggerPremium_small, at 01. March 2011 11:47

17 Winzer des Pfälzer Barrique Forums präsentierten letzten Freitag im Ketschauer Hof zu Deidesheim 24 Weine, die zuvor in einer Blindprobe von einer unabhängigen Verkoster-Jury mit mindestens 4 von 5 Punkten bewertet wurden. Sie dürfen seitdem den vereinsinternen Titel „GROSSER WEIN“ tragen

Deidesheim – Ab sofort ist die Pfalz noch reicher, als sie es ohnehin schon ist: Die Winzer des Pfälzer Barrique Forums, das mittlerweile 18 Jahre alt und somit volljährig ist, haben vergangenen Freitag im Ketschauer Hof zu Deidesheim ca. 100 Fachbesuchern von Gastronomie, Fachhandel und Presse die neue Kollektion von 24 “GROSSEN WEINEN” vorgestellt. Die fünf Weiß- und 19 Rotweine von 17 Produzenten waren im Januar von einer 20-köpfigen, unabhängigen Jury in einer zwei-tägigen verdeckten Verkostung von 120 Weinen nicht nur als die besten ausgewählt, sondern auch mit mindestens 4 von 5 Punkten bewertet worden.

Das Pfälzer Barrique Forum ist eine 1993 gegründete Vereinigung von mittlerweile 48 Mitgliedern/Weingütern, die sich weißen und roten Spitzenweinen verschrieben haben, die, wie international üblich, in kleinen Eichenholzfässern ausgebaut werden. Weißweine müssen für mindestens 6 Monate in getoasteten Barriques reifen und dürfen frühestens 12 Monate nach der Lese vermarktet werden, um den Titel „GROSSER WEIN“ führen zu können. „GROSSE“ Rotweine liegen mindestens ein Jahr lang im Fass und kommen frühestens 20 Monate nach der Lese in den Verkauf.

Die in Deidesheim erstmalig präsentierten Großen Weine der Kollektion 2011, die am 12./13. Mai 2011 im Kurhaus in Bad Dürkheim auch der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird, stammen aus den Jahrgängen 2009 (5 Weißweine), 2008 (10 Rotweine) und 2007 (8 Rotweine). Die prämierten Weißweine wurden aus den Burgundersorten Chardonnay und Weißburgunder erzeugt; die Roten aus Spätburgunder, Frühburgunder, St. Laurent, Dornfelder, Dunkelfelder, diversen Cabernet-Sorten und Merlot.

Wie Weinjournalist Stephan Reinhardt vom Deutsch-Schweizer Feinwein-Newsletter „Weinwisser“ während der Präsentation betonte, haben die Pfälzer Winzer mit Spät- und Frühburgunder sowie dem noch raren St. Laurent „gleich drei hochwertige Rotweinrebsorten von internationaler Klasse im Anbau. Auf entsprechenden Böden und mit behutsamem Ausbau lassen sich daraus seidig-elegante Weine mit verführerischen Fruchtaromen und großer Finesse erzeugen.“ Überzeugende Weine mit intensiver Beerenfrucht, feiner Würze und kraftvoll-eleganter Struktur kommen aber auch als Cuvées auf den Markt. Reinhardt: „Sie zeigen, dass sich internationale Klassiker wie Cabernet Sauvignon und Merlot auch mit heimischen Sorten wie Dornfelder, Dunkelfelder und Spätburgunder gut vertragen können.“

Der Weinjournalist betonte jedoch auch, dass Pfälzer Rotweine mit ausreichender Konzentration und Reife „ohne jeden schmeichelnden Restzucker und auch ohne typische Holzfassnoten und -tannine auskommen müssten, um ihre im Weinberg angelegte Qualität offenbaren zu können“. Auch wäre es ihrem Genuss „noch förderlicher, wenn sie weniger wuchtig wären und 14 Volumenprozent Alkohol nicht überschreiten würden“.
Ohnehin aber wird der Name von den Forumsmitgliedern gerade neu überdacht. „Denn so wichtig das Eichenfass für die Entwicklung des deutschen Rotweins vor 20 Jahren auch war, so selbstverständlich (...)


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