Angesichts der dramatischen Entwicklung in Japan wird der Ball des Weines im Kurhaus in Wiesbaden am 16. April 2011 ein neues Motto erhalten. Im Mittelpunkt wird die Hilfe für die von Erdbeben und
Im Zeichen der Solidarität wird die Veranstaltung „Ein Abend für Japan“ heißen. „Alle während des Festes gesammelten Spenden werden einem entsprechenden wohltätigen Zweck zu Gute kommen“, erklärte Michael Prinz zu Salm-Salm, Ehrenpräsident der VDP Prädikatsweingüter, die den Ball im 11. Jahr ausrichten.
Gemäß dem ursprüngliche Motto der Ballveranstaltung „Asien verzaubert“ wird der Abend weiterhin ganz im Zeichen der asiatischen Kulturen stehen. Asien und Europa sind in ihrer Unterschiedlichkeit einzigartig und dennoch eng verbunden. In beiden Kulturen haben Jahrhunderte alte Traditionen die jeweilige Lebensart finessenreich geprägt. Eine spannende Kombination, die beim Ball des Weines eine leidenschaftliche Sinfonie aus beiden Kulturen entspringen lässt.
Ministerpräsident Volker Bouffier, der selbst den Ball besuchen wird, begrüßte die Idee der VDP-Prädikatsweingüter: „Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gelten den Menschen in Japan. Viele von ihnen haben alles verloren und stehen vor den Trümmern ihrer Existenz“, ließ Bouffier mitteilen. Es werde Jahrzehnte dauern, bis die Schäden behoben und die Spuren der Zerstörung beseitigt seien. „Auch wenn wir das menschliche Leid kaum lindern können, werden wir unser Möglichstes tun, um Japan bei der Bewältigung dieser Naturkatastrophe und ihren Folgen zu unterstützen.“ Der Ministerpräsident hat Toyoei Shigeeda, den Japanischen Generalkonsul mit Sitz in Frankfurt, zum Ball des Weines eingeladen.
Das Verhältnis zwischen Deutschen und Japanern ist stets durch ein hohes Maß an gegen-seitiger Anerkennung und Respekt geprägt gewesen. In japanischen Schulen sind Heine, Goethe, Beethoven und Schumann allgegenwärtig. Deutsche Volkslieder werden im Original gesungen. Umgekehrt haben die Deutschen nicht nur in den Ballungszentren des Rhein-Ruhr- und des Rhein-Main-Gebietes die japanische Kultur für sich entdeckt. Die intensiven Wirtschaftskontakte, in Hessen unterhalten 200 japanische Unternehmen eine Niederlassung, fast 5000 Japaner und ihre Familien leben hier, haben sich auf kulturelle und zwischenmenschliche Beziehungen ausgeweitet. Das Filmfestival Nippon Connection in Frankfurt ist die größte Plattform für aktuelles japanisches Kino weltweit. Japan war Gastland der Buchmesse, Deutsche sind Gastgeber für viele tausend Touristen aus Ostasien, die alljährlich den Rhein zwischen Heidelberg und Loreley besuchen. Und nicht zuletzt ist auch der deutsche Wein ein Bindeglied zwischen den Nationen.
2011 sollte ein großartiges Jubiläumsjahr werden. Es sollte daran erinnern, dass die diplo-matischen Beziehungen zwischen Japan und dem damaligen preußischen Staat schon seit 1861 bestehen, also vor 150 Jahren aufgenommen wurden. Feste, Festivals und Ausstellungen in beiden Nationen waren und sind geplant. Jetzt gilt es für die Deutschen, die tiefe und langwährende Verbundenheit auch auf andere Weise zu zeigen. Die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt ist durch das schwerste Erdbeben seiner Geschichte schrecklich getroffen worden. Die Zahl der Opfer wird nie sicher festgestellt werden, sie liegt aber bei mehreren Tausend. Eine halbe Million Menschen, die ein Tsunami überrascht hat, sind obdachlos. Die Folgen der Verstrahlung durch zerstörte Kernkraftwerke sind heute noch nicht abschätzbar.
„Jede noch so kleine Geste trägt dazu bei, den Menschen in Japan unser Mitgefühlt zu zeigen“, fügt Prinz zu Salm-Salm hinzu.
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