From Marcel Merz
, at 11. April 2011 10:16
Nachdem Südafrikas Weinwirtschaft bereits im vergangenen Jahr das weltweit erste Nachhaltigkeitssiegel vorgestellt hat, kann diese globale Vorreiterrolle dank der breiten Unterstützung durch die Winzer weiter ausgebaut werden. Auf der ProWein 2011 in Düsseldorf (27. – 29. März) präsentierte die Exportorganisation Wines of South Africa die ersten Weißweine aus „Nachhaltigem Weinbau“ sowie die begleitenden Maßnahmen zur Aufklärung der Verbraucher.
Südafrikas Konzept der nachhaltigen Weinerzeugung und die Einführung eines Nachhaltigkeitssiegels wird von der Mehrheit der südafrikanischen Winzer, den Exporteuren, den beteiligten Gremien sowie dem internationalen Weinhandel mit viel Begeisterung aufgenommen. Bereits 1998 hat Südafrikas Weinwirtschaft ein umweltschonendes Weinbauprogramm Integrated Production of Wine (IPW) eingeführt.
Unter Berücksichtigung der Global Wine Sector Environmental Sustainability-Grundsätze (veröffentlicht von der International Federation of Wine and Spirits) und den Empfehlungen der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) hat sich das IPW in Südafrika kontinuierlich zu einem flächendeckenden Nachhaltigkeitsprogramm weiterentwickelt. Dies erklärt, dass nur knapp ein Jahr nach Ankündigung des neuen Siegels bereits 80 Prozent der zertifizierten Wine-of-Origin-Weine diesen Kriterien entsprechen.
Su Birch, CEO Wines of South Africa, freut sich über die positive Resonanz auf der ProWein: „Die internationalen Einkäufer begrüßen unsere Initiative, da die Verbraucher verstärkt nach glaubwürdigen und integren Produkten suchen.“ Den Südafrikanern geht es dabei, so Birch, um die Schonung ihrer einmaligen Natur, der Verbesserung der betrieblichen Öko-Effizienz sowie um die Glaubwürdigkeit ihres Umweltversprechens.
„Wir wollen, dass die Konsumenten erkennen, wie mühelos sie anhand der Siegelnummer überprüfen können, welche Arbeitsweisen unsere Winzer im Weinberg und im Keller anwenden,“ erläutert Birch die Idee des begleitenden animierten Comicvideos zur Markteinführung des Siegels. Die Exportorganisation WOSA wirbt damit in unterhaltsamer Weise für die Bedeutung des Siegels und für die Bestrebungen der Winzer, ihre einzigartige Flora und Fauna zu schützen. Eine Applikation für Smartphones und eine Weiterentwicklung der Webseite www.swsa.co.za folgen.
Siegelnummer gewährleistet Glaubwürdigkeit und Transparenz
Für die Überprüfung der nachhaltigen Arbeitspraxis ist das unabhängige, vom Staat einberufende Kontrollgremium Wine and Spirit Board zuständig. Ein komplexes Datenmanagementsystem ermöglicht die Codierung und Überprüfbarkeit der zertifizierten Weine auf jeder Stufe der Erzeugung: von der Flasche bis zurück zum Rebstock. Dies ermöglicht eine Nummerierung auf dem Siegel, die es Verbrauchern erlaubt, über die angegebene Webseite www.swsa.co.za die Integrität der Angaben zu überprüfen. „Obwohl von den Weinerzeugern enorm viele administrative Aufgaben verlangt werden, um jeden Schritt der Logistikkette – vom Weinberg bis in die Flasche – nachzuweisen, haben wir eine hohe Beteiligung seitens der südafrikanischen Winzer“, bestätigt Birch. Sie ist zuversichtlich, dass bis Ende 2012 sämtliche südafrikanischen Flaschenweine die Nachhaltigkeitskriterien zur Kennzeichnung Sustainable Wines of South Africa erfüllen.
Ihren farbenfrohen Gemeinschaftsauftritt auf der ProWein 2011 werten die Südafrikaner als großen Erfolg. Su Birch sieht in der guten Besucherfrequenz eine Anerkennung des kontinuierlichen Qualitätsstrebens der Weinwirtschaft. Sie ist zuversichtlich, dass die führende Rolle Südafrikas, die Belange der Natur mit den wirtschaftlichen Interessen gleichzustellen, die Absatzerfolge langfristig sichern wird.
Hintergrundinformation:
Mit der Lancierung des ersten Nachhaltigkeitssiegels ist es Südafrikas Weinwirtschaft gelungen, ihre internationale Führungsrolle als innovatives Weinland weiter auszubauen. Bereits das umfangreiche IPW-Regelwerk zur nachhaltigen Weinerzeugung wird international als eines der fortschrittlichsten Nachhaltigkeitsprogramme bewertet. Gleiches gilt für die Biodiversity & Wine Initiative (BWI). Diese Allianz zwischen Weinwirtschaft und Naturschützern hat bewirkt, dass Südafrikas Winzer seit 2006 knapp 130.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche in Naturschutzgebiet umgewandelt und damit ein Äquivalent zu ihren knapp 100.000 Hektar Rebfläche geschaffen haben. Zur Berechnung der Treibhausgase setzt Südafrika ein internationales Berechnungsprogramm ein. Die Leichtgewichtflasche mit nur 350 Gramm setzt sich bei den Winzern und an internationalen Märkten ebenfalls durch.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.swsa.co.za oder www.wosa.co.za oder www.suedafrika-wein.de
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