Rosés von der Loire: Ein Sommernachtstraum

Markus_schmidli_icon From Markus SchmidliPremium_small, at 28. April 2011 13:24
Rosés von der Loire, die richtigen Weine für die Grillsaison
Dass Rosé im Trend liegt, ist kein Geheimnis. Seit einigen Jahren erlebt der lange verkannte Wein ein Comeback und wird besonders von jüngeren Genießern, aber auch von Kennern gerne getrunken – sicherlich auch, weil sich die Qualität von Rosé im Allgemeinen stark gebessert hat. Im Sommer ist ein gekühlter Rosé eine willkommene und spannende Alternative zum Weißwein. Gerade die Rosés von der Loire mit ihrer pikanten Frische und leichten Restsüße sind die Stars jeder Gartenparty und optimale Begleiter sommerlicher Grillgerichte und Salate.
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An Frankreichs längstem  unbegradigten Fluss entstehen seit Jahrzehnten gut gemachte Rosés, die in ihrer Vielseitigkeit einmalig sind.
Französische Rosés sind in Deutschland gefragt, ihr Image als Weine für Unentschlossene haben sie abgestreift. Überhaupt erleben Roséweine traumhafte Absatzzahlen auf dem deutschen Weinmarkt: Hier stieg der Rosé-Konsum selbst in der Krise (zwischen 2005 und 2009) um 22 Prozent und für die nächsten fünf Jahre wird ein Anstieg von weiteren zehn Prozent prognostiziert.
In Frankreich, wo weltweit am meisten Rosé produziert wird, hat der Rosé dem Weißwein sogar schon den Rang abgelaufen. Nach der Provence ist die Weinbauregion Loire Frankreichs  bedeutendste Rosé-Herkunft und nimmt zugleich eine Sonderstellung ein, denn nirgendwo sonst in Frankreich werden Roséweine auch halbtrocken oder mit Restsüße ausgebaut.
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Rosés von der Loire auf Erfolgskurs
An der Loire werden seit jeher Rosés von beachtlicher Qualität hergestellt, die hier mit rund 500.000 Hektolitern ungefähr ein Viertel der Gesamtproduktion ausmachen. Das Loire-Gebiet bietet damit sicherlich die größte Vielfalt an Rosés in ganz Frankreich, die aus den unterschiedlichsten Rebsorten gewonnen und in allen Geschmacksstufen aus-gebaut werden. Die Loire-Rosés haben ein ausgewogenes Süße-Säure-Spiel und einen niedrigen Alkoholgehalt; sie entstehen überwiegend aus der autochthonen Rebsorten Grolleau sowie Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Gamay und Pineau d’Aunis. Die Trauben sorgen für jeweils ganz verschiedene Geschmackskomponenten. Typische Vertreter fruchtig-frischer Rosés von der Loire sind Cabernet d’Anjou und Rosé d’Anjou; die Nachfrage nach diesen Weinen hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt.
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Während sich in Frankreich selbst der Cabernet d’Anjou am meisten verkauft, hat der Rosé d’Anjou beim Export die Nase vorn. Einst das Modegetränk der Belle Epoque, ist er in Großbritannien und den Niederlanden wieder ausgesprochen populär und auch die Deutschen kommen langsam wieder auf den Geschmack. Genauso wie der Cabernet d’Anjou ist er weich und rund und überrascht mit einer angenehmen, fruchtigen Frische. Beides sind lebendige, süffige Sommerweine, genial zur leichten und exotischen Küche. Der Rosé de Loire dagegen bringt zwar auch die Loire-typische leichte Spritzigkeit mit, ist aber trocken. Weitere Rosés aus kleineren Herkünften runden das Spektrum ab, etwa der feine und leichte Cabernet de Saumur oder die mineralisch-pfeffrigen Rosés aus der AOC Touraine, die Liebhabern trockener Weine entgegenkommen.
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Unbeschwerter Genuss
Ob auf der Terrasse, beim Picknick im Grünen, auf rauschenden Gartenfesten oder beim geselligen Grillen an einem lauen Sommerabend – Rosés von der Loire sind wunderbar leichte Weine für den unkomplizierten Trinkgenuss. Gekühlt serviert, bei 10-12 Grad Celsius, erfrischen sie an heißen Tagen. Zugleich haben sie ihr Nischendasein als Saisongetränk hinter sich gelassen, da sie, wie die meisten Weine von der Loire, als vielseitige Speisebegleiter glänzen. Alle Loire-Rosés passen gut zu Salaten und Gegrilltem jeder Art. Die restsüßen Rosés wie Cabernet d’Anjou und Rosé de Loire harmonieren besonders mit asiatischen und würzigen Gerichten, die trockeneren Vertreter sind zu Meeresfrüchten oder gegrilltem Fisch die richtige Wahl.
Vins de Loire
Die Weinbauregion Loire ist der größte Weißweinproduzent Frankreichs. 65.000 Hektar bringen charaktervolle und dennoch klassische Weine hervor, die zumeist reinsortig ausgebaut werden. Sorten wie Chenin Blanc und Cabernet Franc stehen als regional-typische Reben im Vordergrund. Einen Namen gemacht hat sich die Loire außerdem mit ihren Rosés und Schaumweinen. InterLoire ist der Dachverband der Loire-Weine. Er vereint über 7.000 Winzer, 100 Handelshäuser und 24 Genossenschaften der Weinbaugebiete Anjou, Saumurois, Touraine und Pays Nantais und hat sich die dauerhafte Aufwertung des drittgrößten französischen Weinbaugebietes zum Ziel gesetzt.


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