„Aufgrund der milden Witterung in den vergangenen Monaten gehen wir davon aus, dass es wahrscheinlich in vielen Lagen nicht kalt genug war, um Eiswein aus dem Erntejahrgang 2011 zu keltern”, sagte Weinbau-Ministerin Ulrike Höfken. In den vergangenen Wochen haben landesweit rund 150 Winzerbetriebe insgesamt rund 408.000 Liter Eiswein angemeldet. Rund 90 Prozent der Ernte stammen aus Rheinhessen.
Höfken: „Eiswein ist ein hochwertiges Naturprodukt aus Rheinland-Pfalz. Sinn der Kontrollen ist es, die Verbraucherinnen und Verbraucher vor Täuschung zu schützen. Zudem liegt uns daran, dass die Winzerinnen und Winzer, die aufgrund der feuchten Witterung im Dezember auf die Eiswein-Lese verzichtet haben, keine Nachteile erleiden.”
Eiswein ist eine Wein-Rarität mit äußerst hoher Konzentration an Süße und Säure. Voraussetzung für die Bezeichnung Eiswein ist, dass die darin enthaltenen Weintrauben bei hartem Frost mit Temperaturen von weniger als minus sieben Grad Celsius geerntet und im gefrorenen Zustand gepresst wurden.
Ein guter Eiswein sollte aus möglichst gesunden Trauben hergestellt werden. Indes ist die Fäulnis der Trauben des aktuellen Erntejahrgangs weit fortgeschritten, was zwar zu hohen Oechslegraden führt, in vielen Fällen jedoch den Eisweincharakter nicht mehr erkennen lässt. Die wenigen Frostnächte Mitte Januar waren demnach für die Eiswein-Lese kaum ausreichend.
„Die Eiswein-Proben werden von den Weinkontrolleuren des Landesuntersuchungsamts derzeit in jedem einzelnen Betrieb sorgfältig durchgeführt und anschließend im Labor analysiert. Hieraus werden dann die notwendigen Schlussfolgerungen gezogen”, berichtete Höfken.
Je nach Witterung unterliegt die Eiswein-Menge aus Rheinland-Pfalz jährlich großen Schwankungen. So wurden in allen rheinland-pfälzischen Anbaugebieten im Jahr 2006 nur 80.000 Liter geerntet, im Jahr 2004 waren es 2, 3 Millionen Liter. (PD)
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