Gimmeldingen: Die international anerkannte Regel, je enger die Herkunft, desto höher die Qualität, ist seit jeher eine Grundforderung der VDP Prädikatsweingüter an die Weinbaupolitik auf Landes-, Bundes- und auch auf EU-Ebene. Aus diesem Grund setzen sich die Prädikatsweingüter für klar limitierte Höchsterträge innerhalb der durch die EU-Weinmarktsreform neu definierten Herkunftsstufen ein, die endlich auch in Deutschland für einen transparenten Qualitätsweinbau sorgen.
Die Prädikatsweingüter teilen mit dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz die gemeinsame Überzeugung, dass Deutschland nur im Qualitätssektor punkten kann. Umso mehr haben sie Befürchtungen hinsichtlich der jüngsten Pläne des Ministeriums und der Weinbauverbände. Im Zuge der Anpassung des Landesweinrechts an die EU-Weinmarktordnung sollen neue Hektarhöchsterträge festgesetzt werden, die nach Meinung der Prädikatsweingüter dafür sorgen, dass die Menge an Wein deutlich wächst, die Qualität sich ebenso deutlich verschlechtert, der neuen Herkunftspyramide nicht ausreichend Rechnung getragen wird und gleichzeitig der Preis einfacher Weine weiter unter Druck gerät. Nach den vorgestellten Plänen ist es nun möglich Rebsortenweine mit 125 hl/ha* statt wie bisher mit maximal 105 hl/ha zu produzieren. „Wir befürchten, dass der Markt diese Mengen nicht aufnehmen wird und einen Preisverfall nach sich zieht“, so Steffen Christmann besorgt um die Errungenschaften im gesamten deutschen Weinbau, die in den vergangenen Jahren hart erarbeitet wurden.
Die Forderung der VDP Prädikatsweingüter: Im Rahmen der endgültigen Regelungen, die im kommenden Jahr zu treffen sind, muss unbedingt der Ertrag für Qualitätswein mit Anbaugebiets- und Bereichsnennung auf 90 hl/ha, mit Ortsnennung auf 75 hl/ha und mit Lagennennung auf 60 hl/ha gesenkt werden, um der Wertigkeit der Herkunft Rechnung zu tragen. Dabei geht es den VDP Prädikatsweingütern nicht um ihre eignen Interessen, da sie mit der VDP Klassifikation bereits ein funktionierendes System installiert haben. Sie sehen darin eine Notwendigkeit zum Wohl der Natur und Kulturlandschaft und auch zum Wohl der Verbraucher, die nachhaltig erzeugte Produkte wünschen.
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