ANGELO GAJA

Gabriel_profil_icon de Rene GabrielPremium_small, le 14. septembre 2009 20:38

100 Hektaren im Piemont mit 350'000 Flaschen in Barbaresco ohne Möglichkeit die Produktion in qualitativer Form zu vergrössern. Deshalb hat er nach Möglichkeiten in der Toskana gesucht... und gefunden. 1994 in Montalcino (Pieve Santa Restituta) und dann in der Maremma 1996 Camarcanda gegründet. 120 Hektaren als totales Ziel, momentan fehlen noch 10 Hektaren. Durchs Weingut Camarcanda führt und die zierliche Tochter von Angelo Gaja Rossana. Und plötzlich erscheint der grosse Meister himself. Angelo Gaja ist extra für unsere Visite vom Piemont für ein paar Stunden angereist.

Der 69 Jahre junge, übervitale Angelo lässt bei unserem Besuch los mit einer Ode über den kürzlich verstorbenen Robert Mondavi und erklärt warum er das geplante Joint-Venture mit ihm fallen liess. Ein Joint-Venture sei wie eine Hochzeit. Aber wie kann ein Elephant (Mondavi) einen kleinen Mücken-Produzent wie Gaja heiraten? Und wie sollen dann die Kinder aussehen?

Seine unermüdliche Philosophie: «Ich will spannende Weine in die Flaschen füllen. Es ist die Kunst zu merken, wo die Konzentration aufhört und die «Marmelade» beginnt. Grosse Weine sind ruhig im Glas, wecken die Kuriosität, wachsen an Aromen und legen dann zu um erst nach ein paar Minuten oder noch später «Alles» zu zeigen. Ein wirklich grosser Wein kann nicht Alles gleich beim Einschenken zeigen.»

2006 Ca' Marcanda, Camarcanda Bolgheri: Sattes, dichtes Purpur, satt in der Mitte. Wuchtiges, ausladendes Bouquet, viel Brombeeren, schwarze Schokolade. Fester Gaumen, noch verschlossen, aber mit einer wunderschönen Paket an reifen Cabernet's die von füllig-pflaumigem Merlot umhüllt sind, im Extrakt Lakritze, lange Nachklang. Moderner, mondäner Wein der an der Luft nach und nach zulegt, genau wie die Philosophie von Angelo Gaja es will. 18/20 2012 - 2022

2006 Barbaresco, Barbaresco: Aufhellendes Weinrot mit grossem, transparentem Rand. Klassisches, feines Nebbiolobouquet, parfümiert, dicht mit einem feinen Eichenhauch, darin eine verspielte Note von Zitronenöl und Thymian. Im Gaumen von roten Beeren geprägt, gut stützende Säure im muskulösen Extrakt, starke, verlangende Adstringenz mit markanten Muskeln, zeigt ein stark gerbiges Finale und verlangt nach mindestens 5 Jahre Flaschenreife. 18/20 2012 - 2020

2004 Sugarille, Brunello di Montalcino: 2002 und 2003 wurde die ganze Ernte deklassiert. Mittleres Granat, rubiner Rand. Erdig-phenoliges Bouquet, reife Olivennoten, wilder Rosmarin, Minze, rauchig-tiefe Sangiovesetiefe. Satter Gaumen, angerundete Tannine, eine tolle Konzentration aufweisend, fein sandiger Fluss, Charakter und Kraft in einem. Schon fast ein Monument. 19/20 trinken - 2020

 


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