FIDEIKOMISSE MIT FLUSSKREBSEN

Gabriel_profil_icon de Rene GabrielPremium_small, le 17. septembre 2009 19:48

Trösten Sie sich! Bis vor wenigen Tagen wusste ich zwar schon lange was Flusskrebse sind, aber von Fideikomisse hatte ich keinen blassen Schimmer.

Yahoo clever wusste es und beschreibt Fideikomisse mit folgendem Wortlaut: Ein durch Stiftungsakt geschaffenes unveräußerliches und unteilbares, einer bestimmten Erbfolge unterliegendes Vermögen, das üblicherweise auch nicht belastet werden durfte. [...] Die Erbfolge in den üblicherweise adeligen Familienfideikommissen erfolgte meist nach den Regeln der Primogenitur (=Erstgeburt), wobei häufig daran noch als zusätzliche Bedingung eine Ebenbürtigkeitsklausel für den Begünstigten geknüpft war. Der Übergang von Erstgeburtstiteln war vor allem in Preußen häufig an die Innehabung des Fideikomisses gebunden

In meinem Fall ging es um die Fiedeikomissennutzung des kleinen Fischerhauses der Fischereigemeinschaft Soppensee durch Türöffnung eines der 40 Mitglieder. In diesem Falle Urs Fischer aus Sursee.

Sinn und Zweck des Events. So viele, frisch gekochte Flusskrebse essen wie noch nie. Und dazu etwas vom Mitgebrachten zu trinken. In unserem Falle:

2001 Grüner Veltliner Loibenberg Smaragd, Emmerich Knoll (19/20)
1999 Meursault Les Caillerets, Coche-Dury (19/20)
1959 Château Batailley, Pauillac (16/20)
2000 Château Berliquet, Saint Emilion (19/20)
1990 Château Cos d'Estournel, Saint Estèphe (19/20)
1998 Château Valandraud, Saint Emilion (19/20)
1989 Château Gazin, Pomerol (19/20)
1986 Château Pape Clément, Pessac-Léognan (19/20)
1998 Château Rieussec, Sauternes (19/20)


- Flusskrebse
- Baguette
- Wein.

So einfach kann eine Genussformel sein.

FRÜHSTÜCK IM CASTILLO GRANADELLA

Vielleicht ist es so, weil Castillo auf spanisch Château heisst. Sonst liesse sich fast nicht erklären, weshalb ein paar gute Freunde so viele schöne Bordeaux in Spanien trinken durften...

Warum ich als Titel das Frühstück wählte? Auf dem Tisch standen herrliche, hausgemachte Richi-Konfitüren noch und noch. Auf meinem Teller; ein kleines Stück Baguette, in der linken Hand meine persönliche Wahl, die Kumquatsmarmelade. Die rechte Hand schon erwartungsvoll am Glas. Darin extrem dunkel mit orange und Bernsteinreflexen der legendäre 1937 Château d'Yquem. Am Morgen sind alle Sinne noch beisammen und so genossen wir den Jahrhundert-Nektar als Abschluss einer grossartigen Verkostung die am vorherigen Abend über die Bühne ging. Ort: Javea, Gastgeber: René Schmidlin, Grund: Revanche, Stimmung: grossartig

1975 Mission; viel Malz, Schuhcreme, Torf und Moschus, zeigt immer noch Krallen und unentwickelte Tannine und war wohl wegen des Nichtdekantierens etwas gehandicapt. Oder aber; er entwickelt sich einfach nicht mehr und bleibt stehen? (18/20). 1953 Mission: Man hält die Nase rein und ist im siebten Himmel! Das ist grosser, süsser, voller, würziger Bordeaux (20/20). 1964 Latour: Die feine, delikate Variante mit weniger Tiefe als die «anderen grossen Latours» dafür ist oben im Bouquet mehr drin als sonst. (19/20). 1959 Ausone: Wer hat's erfunden? Eine Ricola-Bombe mit einer fast marmeladigen Opulenz in der Nase, ist von einem grossen, alten Cheval praktisch nicht zu unterscheiden. (19/20). 1959 Haut-Brion: Schwarz. Birnel, Guiness-Malz, Hustenbonbons und viel trockene Kräuter. Absolut perfekt und etwas femininer zwar, aber sonst eine Kopie vom 61er (20/20). 1961 Ausone: Gewürznelkenköpfe, Schwarzwälder-Schokospäne. Im Gaumen leicht spröde Tannine, sonst gross aber halt doch nicht ganz mit der vergleichbaren Elite mithaltend (18/20). 1961 Cheval-Blanc: Die Flasche zeigte nicht so viel Druck und Tiefe wie sonst. Normalerweise ist das ein 20-Punktewein der nach Heitz-Martha's duftet, dieser war zwar auch würzig aber nicht so konzentriert wie erwartet (18/20). 1961 Haut-Brion: Schwarz: Trocken, rauchig, mit viel Trüffel und Korinthen. Im Gaumen das erwartete Monument. Zeitlos und legendär. (20/20).

Am nächsten Abend wollte ich nach dem Besuch im Restaurant Riu Rau noch ein Mitternachtsbier auf der Terrasse trinken. Aber zwei gut gefüllte Karraffen hielten mich von diesem Vorhaben ab. So schnell habe ich noch nie zwei Weine blind heraus gefunden: Links Palmer 2005, rechts Mouton 2002 - beide 20/20. Beide viel zu jung - beide (noch) nicht wahnsinnig rar - beide aber noch gar nicht so unerhört teuer - beide eine Jugendsünde wert.

 


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