(ÖWM, Oktober 2009) - In den vergangenen Wochen ging es hektisch zu in Österreichs Weingärten. Das warme und sonnige Wetter bis Anfang Oktober brachte gesunde Trauben mit idealer Reife und kühle Nächte sorgten dafür, dass auch das Aroma perfekt erhalten blieb. Man darf sich also wieder auf einen qualitativ hochwertigen Jahrgang freuen, allerdings auch mit einem Wermutstropfen. Schlechtes Wetter während der Blüte und großflächige Hagelschäden lassen lt. Josef Pleil, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, eine kleinere Erntemengen von ca 2,2 Mio hl oder weniger erwarten.
Auch in Niederösterreich, Österreichs größtem Weinbaugebiet, freuen sich die Winzer über die hohe Qualität der geernteten Trauben. Die Erntemengenschätzungen gehen kontinuierlich nach unten. Neben der allgemein schwierigen Blüte - kaltes Wetter und Regen führte zu einer geringen Befruchtung - war besonders im Weinviertel der Traubenansatz geringer als in Vorjahren. Starker Regen im Raum Kremstal, Kamptal und Wachau Mitte September führte zu einem erhöhten Pilzdruck und erfordert rigorose Auslesearbeiten bei der Ernte.
Im Burgenland gab es in den letzten Wochen ideale Bedingungen für den Reifeverlauf der Trauben. Vom Hagel blieb das Burgenland dieses Jahr großteils verschont, jedoch gab es auch hier während der Blüte Verrieselungsschäden (keine Befruchtung) und somit eine geringere Erntemenge. Im Herbst förderten warme, trockene Trage und kalte Nächte die Aromenausbildungen und brachten gesunde, vollreife Trauben. Das trockene Wetter Ende August und Anfang September verursachte, wie auch im Niederösterreich, eine geringere Saftausbeute bei der Vinifizierung. Derzeit ist die Ernte bis auf wenige Rotweinsorten und die Süßweine abgeschlossen.
Aus der Steiermark kommt der Grundtenor „wenig, aber gut". Besonders hier haben intensiver Regen und kalte Temperaturen während der Blüte den Traubenansatz stark reduziert, vor allem bei Sorten wie Weißburgunder, Morillon und Sauvignon Blanc. Zusätzlich sind lt. Hagelversicherung fast 1.500 ha der Fläche durch Hagel zumindest teilweise betroffen. Nach einem feuchten Sommer freuten sich die Winzer über die Schönwetterperiode im Herbst, die die physiologische Reife förderte, jenen optimalen Zustand der Trauben, der nicht nur Zucker- und Säuregehalte, sondern auch Aromen, Reifezustand der Traubenkerne (Gerbstoffe) und Beerenhaut berücksichtigt.
In Wien vernichtete wie berichtet ein Hagelsturm im Juli den Großteil der Trauben am Nussberg, Wiens bester Lage. Dementsprechend weniger Menge wird auch heuer aus Wien zu erwarten sein, obwohl hier die Verrieselungsschäden während der Blüte im Vergleich zu anderen Gebieten geringer waren. In den jenen Lagen, die vom Hagel nicht betroffen waren, konnten die Winzer schöne, gesunde, reife Trauben mit guter Säure und Aroma ernten.
„Trotz Hagel und Verrieselung können wir uns auf einen qualitativ hochinteressanten Jahrgang sowohl bei Weiß-, als auch bei Rotwein freuen." kommentiert Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) den Jahrgang. „Mit Preissteigerungen ist aber aufgrund der reichen Vorjahresmenge nicht zu rechnen."
Presseinformation, 14. Oktober 2009
ÖWM/Susanne Staggl
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