POSITIVER EGOISMUS

Gabriel_profil_icon de Rene GabrielPremium_small, le 18. janvier 2010 08:33

So ein Quatsch! Was soll positiv sein, wenn man von Egoismus spricht?

Mit Egoismus meint man nämlich Eigennützigkeit, Ich-Sucht, Selbstsucht und eine überdimensionierte Eigenliebe. Der so Handelnde kann es nicht akzeptieren, wenn andere Menschen ihm gegenüber das gleiche Verhalten zeigen. Der Egoist räumt sich also selber mehr Freiheiten ein, als er anderen zugesteht.

Wie sagte doch einst der Radioreporter Ruedi Josuran: «Wenn Sie heute einem Egoisten begegnen, dann seien Sie recht freundlich zu ihm - denn er hat Niemanden ausser sich selbst.»

Um nicht als Egoist zu gelten, braucht es ein gewisses Quantum Altruismus und eine gehörige Portion Solidarität. Damit verstehe ich eine bestmöglich sozial gelebte Kompetenz. Aber zu viel permanentes Geben kann auch in Selbstlosigkeit mutieren.

Das ist dann der Fall, wenn über längere Zeit, der von mir in diesem Schreiben deklarierte «positive Egoismus», nicht richtig gelebt wird und jemand plötzlich ausbrennt. Ihr kennt den Begriff bereits: «Burn out!» Man merkt es leider meist erst - wenn es viel zu spät ist.

Man vernachlässigt nach und nach Partner, Familie, Freunde und Hobbys. Wochenenden und Ferien sind nicht konkret geplant. Es gibt in diesem falsch eingefädelten Alltag keine Möglichkeit aufzutanken oder sich richtig zu entspannen.

Die Zeit, die man zu viel arbeitet - kriegt man nie mehr im Leben wieder zurück! Auch wenn man sich früher pensionieren lässt. Doch das hebt sich eh wieder auf, weil Leute, die zu viel arbeiten, immer das Gefühl haben werden unabkömmlich zu sein - bis zum Greisenstatus.

Was ist positiver Egoismus?

«Nehmen Sie die Sauerstoffmaske und stülpen Sie diese über Ihr Gesicht - dann helfen Sie Kindern und Schlafenden», heisst es bei der Demonstration der Sicherheitsmassnahmen vor dem Flug. Instinktiv würde jede Mutter zuerst dem Kind helfen und dann sich selbst. Und genau dieses Verhalten könnte in einem solchen Ausnahmefall fatale Folgen haben. Es ist also ein demonstratives Beispiel des positiven Egoismus, den ich noch anhand anderer Beispiele erklären will.

Man erreicht durch die richtige, teilweise langfristige Koordination seines eigenen Lebens die bestmögliche persönliche Ausgeglichenheit. Nichts Faules - nichts Extremes! Alles, was man tut, schafft man relativ locker und dabei schaut man immer wieder zu sich selbst, indem man die Grenzen zwar manchmal, aber nicht permanent auslotet. Nur wer mit ausreichenden Reserven durch das Leben schreitet, wird weniger krank und fällt anderen nicht irgendwann zur Last. Motto: «Jeder hat in seinem Leben - auf sich selber acht zu geben».

Wer ein gutes Lebensgefühl erreichen will, der richtet sich eine imaginäre Gefälligkeitsbank ein. Das ist die mächtigste Bank der Welt! Jeden Gefallen, den man anderen tut, ergibt ein Guthaben, wenn man mal selbst in der Klemme ist. Der Schriftsteller Paolo Coelho hat dieses System in seinem Buch «Der Zahir» eindrücklich beschrieben. Und es gibt sogar eine Webseite, die dieses System verdeutlicht: http://www.gefaelligkeitsbank.ch/

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein positiv-egoistisches Neues Jahr!

 

 


  Share  

Commentaires

Il n'y a pas encore de commentaires

zurück zur allen Blog Einträgen