Französisches Gericht verurteilt Gen-Reben-Gegner

Nadia_schmidli_icon de Nadia SchmidliPremium_small, le 16. octobre 2011 12:57

Proplanta ® Colmar/Paris - Französische Umweltschützer sind wegen der Zerstörung von genveränderten Rebstöcken des landwirtschaftlichen Forschungsinstituts (INRA) in Colmar zu empfindlichen Strafen verurteilt worden.

Ein Gericht in der elsässischen Stadt verhängte am Freitag gegen die meisten der 60 Aktivisten zwei Monate Haft auf Bewährung. Sechs bereits vorbestrafte Umweltschützer sollen eine Geldstrafe in Höhe von 1.200 Euro zahlen. Zudem werden Schadensersatzzahlungen fällig.

Die Umweltschützer hatten im August 2010 zum wiederholten Mal Rebstöcke aus dem Boden gerissen. Vor Gericht hatten sie sich geständig gezeigt und argumentiert, nur mit «zivilem Ungehorsam» gegen «Auswüchse» der Wissenschaft vorzugehen.

Erforscht wird in dem Institut die Reisigkrankheit, die durch einen Virus übertragen wird und den Rebstock vernichtet. Für die Naturschützer sind diese Forschungen eine Einführung genmanipulierter Pflanzen durch die Hintertür. Mit öffentlichen Geldern werde eine überflüssige Forschung finanziert, da die Reisigkrankheit in Europa kaum auftritt.

Den Schaden bezifferte das Institut auf etwa eine Million Euro. Die Umweltschützer müssen nach Angaben des Gerichts aber nur rund 57.000 Euro erstatten. Diese Aktion sei «ein schwerer Schlag für die Wissenschaft», hatte Institutsdirektor Jean Masson im französischen Rundfunk nach der Tat gesagt. Das Umweltministerium in Paris verurteilte die Aktion als «skandalöse Zerstörung».

Die Weinreben waren bereits 2009 Umweltaktivisten zum Opfer gefallen. Ein Biologe hatte damals die Pflanzen mit einer Gartenschere abgeschnitten. Dafür war er zu einer Geldstrafe verurteilt worden. (dpa)


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