«Eine Eisweinlese Anfang Februar ist definitiv ein sehr später Zeitpunkt», sagte ein Sprecher des Deutschen Weininstituts in Mainz, Frank Schulz. «Historisch spät.» Im Anbaugebiet Saale-Unstrut sei am 31. Januar noch Eiswein gelesen worden. Normalerweise werden die gefrorenen Trauben im Dezember oder Januar geerntet. Wegen des zunächst milden Winters war zuvor befürchtet worden, es werde keinen Eiswein geben. Einige Winzer in Rheinland-Pfalz hatten bereits Mitte Januar die begehrte Rarität abgefüllt.
Für Winzer Eifel ist es die bislang späteste Eisweinlese seines 200-jährigen Weingutes. Der Oechsle-Grad bei den am Donnerstag gepressten Trauben lag bei 195. Für den Eiswein gebe es bereits Kunden in Europa und in China, sagte Eifel, der auf seinem Gut vier Hektar Riesling-Weinberge in Steillagen bewirtschaftet. Die Eiswein-Rebstöcke hatte Eifel im Oktober am Einzelpfahl mit Folien verpackt, um sie vor schlechtem Wetter zu schützen.
Eiswein wird aus überreifen Trauben hergestellt, die bei minus sieben Grad oder kälter gelesen und gepresst werden. Er ist besonders süß, weil ein großer Teil des Wassers in den gefrorenen Früchten zurückbleibt und der Zuckergehalt sehr hoch ist. (dpa/lrs)
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