“Bernsteinfarben, im Duft leicht rauchig, im Geschmack an gekochtes Dörrobst mit etwas Nougat erinnernd, spielerische Süße”, wurde die Riesling Beerenauslese im Versteigerungskatalog beschrieben. “Ein gleichermaßen seltener wie großer Wein aus der Kloster Eberbacher Schatzkammer”, sagte Dieter Greiner, Geschäftsführer der Hessischen Staatsweingüter. “Traditionell bieten wir kostbare Weine aus den Jubiläumsjahrgängen aus. In diesem Jahr waren es außerdem 2003, 1993, 1973, 1963, 1953 und 1943. Auf das Ergebnis der 1933 Beerenauslese haben wir natürlich mit besonderer Spannung gewartet.”
Auch in diesem Jahr hatte das mit rund 250 Hektar größte deutsche Weingut die Versteigerung in die fachkundigen Hände von Auktionator Prof. Dr. Leo Gros gelegt, der wieder professionell und unterhaltsam durch die Veranstaltung führte. Insgesamt waren 35 Weine angestellt, die sowohl als Unikate als auch als Gebinde unter den Hammer kamen. “Wir haben wieder ein vielfältiges Angebot von jungen, frischen Rieslingen bis zu reifen, hochkarätigen Raritäten, von der Bergstraße über den Rheingau bis hin zu den legendären Assmannshäusern, zusammengestellt”, so Dieter Greiner. “Die feinen Kabinett-, Spät- und Auslese-Weine bis hin zu edelsüßen Raritäten der Prädikate Eiswein und Trockenbeerenauslese, sollten eine ein besonders attraktives Angebot für die vielen interessierten Weinfreunde sein.”
Als diesjähriger Benefizwein wurde der 1953er Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder ausgewählt, einer der besten je erzeugten deutschen Spätburgunder. 2.150 Euro zzgl. MwSt. erzielte der Jubiläumsjahrgang, der im Veranstaltungskatalog als rauchig, mit feinsten Kakaonoten, kräftigem Rubinrot, warm, lang und jugendlich wirkendbeschrieben wurde.
Kloster Eberbach blickt auf eine fast 900-jährige Spätburgundertradition zurück. Mit seiner Domäne in Assmannshausen und seiner Schatzkammer, die bei Spätburgundern bis 1882 zurückreicht, hat es unter Beweis gestellt, dass große Spätburgunderweine in diesem Weingut erzeugt wurden, lange bevor man in den 1990ziger Jahren begann, vom deutschen Rotweinwunder zu sprechen. Der Preis für diesen Spitzenwein spiegelt die hohe Wertschätzung wider, die dem deutschen Spätburgunder insgesamt und insbesondere Kloster Eberbach entgegen gebracht wird.
Der Netto-Erlös dieses Benefizweines geht in diesem Jahr zur vollen Höhe an den Verein “Eltviller Tisch e.V.”. Dieter Greiner erläuterte, weshalb die der Benefizwein in diesem Jahr für diesen Verein gespendet wird: “Im reich gesegneten Rheingau haben nicht alle Men-schen ihr tägliches Brot, obwohl es Lebensmittel im Überfluss gibt. In dieser Situation Ausgleich zu schaffen, haben sich engagierte Bürger aus Eltville, Kiedrich und Walluf zur Aufgabe gemacht. Der Eltviller Tisch e.V. hilft bedürftigen Menschen und Familien dabei aus-schließlich mit ehrenamtlichen Helfern und kann dank Sponsoren und Spenden einen kos-tenlosen Hilfsdienst anbieten. Der Erlös des Benefizweines kommt in vollem Umfang den Bedürftigen zu Gute. Es werden davon Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs gekauft.” Als Schirmherrin für die Benefizauktion konnte Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, gewonnen werden.
Weitere bemerkenswerte Weine erzielten folgende Ergebnisse: mit 650 € zzgl. MwSt. erreichte der trockene Riesling aus der Lage Rüdesheimer Eiseninger aus dem Jahr 1943 ein respektables Ergebnis, ebenso der 1963er Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Cabinet, der mit 560 € zzgl. MwSt. an einen Weinliebhaber versteigert wurde.
Mehr Informationen: Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach, 65346 Eltville, www.kloster-eberbach.de
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